Das Beleuchtungskonzept unserer Küche entstand sehr spät. Nämlich erst nach unserem Einzug.
Normalerweise plant man sowas ja vorher und sieht hier und da Kabelauslässe vor. Da wir aber, wie in vorherigen Beiträgen erwähnt, eine tragende Massivholzdecke haben (bestehen aus 16cm starken, ca. 50cm breite Holzbalken), war das nicht so einfach. Wir hätten am besten schon vor der Produktion der Decke wissen müssen welche Leuchten wir in der Küche montieren.
Wir sind da aber eher praktisch veranlagt und überlegen und das erst dann, wenn wir im Raum tatsächlich stehen können. Während der Bauphase hätten wir noch Kabel durch die Decke legen können. Aber da noch nicht 100%ig fest stand wie die Küche genau stehen soll (die hatten wir ja auch noch nicht bestellt), haben wir nur den Entschluss gefasst den Stahlträger der durch unsere Küche läuft später mal in irgend einer Form zu verkleiden und haben an dessen Ende Kabel für Beleuchtung, Dunstabzughaube etc. aus der Wand schauen lassen.
Mittlerweile haben wir den Träger (fast fertig) verkleidet und haben auch eine schicke, günstige und helle Beleuchtung gefunden:
LED-Profile werden direkt an die Decke geklebt. Hört sich komisch an, sieht aber interessant aus.
Der linke Streifen folgt der Küchenarbeitsplatte, der rechts leuchtet den Rest der Küche aus:
Netzteil, KNX LED Controller und sonstiges kommt zum Träger hinter einer Wartungsklappe:
Die Profile sind sauber auf Gehrung geschnitten: An den Ecken sind die LED-Streifen mit ein Stückchen Kabel um 90° gewinkelt: Erster Test der Beleuchtung:
Hier sieht man gut wie schön hell es geworden ist:
Damit es nicht zu hell wird, wird das ganze noch über einen KNX LED Controller angesteuert. Die zwei Streifen lassen sich dann unabhängig voneinander dimmen.
Auch vom Essbereich sieht man die Streifen an der Decke etwas (sieht hier nur etwas dunkler aus, weil die Kamera wegen dem hellen Licht wieder etwas abgeregelt hat)
Der zur Verwendung kommende LED Controller ist dieser hier: MDT AKD-0424V.01. Dieser hat vier Kanäle. Sind also nach der Beleuchtung der Küche noch zwei übrig. Einer davon wird die Beleuchtung der Dunstabzughaube steuern. Diese kommt an die Stelle über dem Kochfeld wo oben aus der Abhängung noch Kabel rausschauen.
Und der letzte verbleibende Kanal steuert einen weiteren 3,5m LED Streifen der auf der anderen Seite der Abhängung den Essbereich weiter ausleuchten wird.
Das Ergebnis mag nicht jedem gefallen. Muss es auch nicht. Aber wir finden’s toll. Und das beste an der Sache: Die Kosten hierfür waren enorm niedrig.
Ein Paar Zahlen und Fakten:
Zusammen ca. 120EUR zzgl. Versand. Klingt zwar im ersten Moment viel, aber unsere Gegebenheiten haben die Auswahl stark limitiert und ohne sichtbaren Kabelkanal hätte es wohl nicht funktioniert.
Und wenn man mal überlegt was wieviel Geld man im Baumarkt oder im Leuchtenstudio für eine toll aussehende Leuchte hinlegt, dann reichen da 120EUR vielleicht, wenn überhaupt, gerade so.
Ein Seilsystem wäre eine Option gewesen. Aber Seil = Staubfänger. Ein Schienensystem wäre besser als ein Seilsystem gewesen. Aber definitiv nicht für 120EUR …
Und im Endeffekt haben wir jetzt eine Beleuchtung die in dieser Art vielleicht sogar einzigartig ist.
Hallo, ich plane eine ähnliche Beleuchtung für unsere Küche bzw das Treppenhaus, klasse Blogeintrag von Ihnen.
Zwei kurze Fragen hätte ich, vielleicht können Sie mir dabei helfen.
Sieht man die einzelnen LEDs duch die opale Abdeckung, oder ergibt sich eine gleichmässige Ausleuchtung des Profils?
Die verlinkten Leds gibt es nicht mehr bei dem shop, auf was sollte ich bei der Auswahl einer Alternative achten?
Vielen Dannk im Voraus
Man kann, wenn man direkt rein schaut schon die einzelnen LED Spots erkennen, aber das fällt durch die milchige Abdeckung nicht so auf. Vor allem weil man wirklich nach oben schauen müsste, was man normalerweise nicht tut.
Welche LEDs man nimmt ist eigentlich egal, hauptsache es ist hell genug. Unsere Streifen haben 600 Lumen pro Meter.
Pollin hat ein Nachfolgemodell im Programm:
http://m.pollin.de/item/313231323039
Hat die gleichen Daten, ist günstiger und hat am Ende einen Stecker angelötet den man aber entfernen kann.
Guten Tag,
wie weit kann denn das Netzteil von den LED entfernt sein?
Netzteil würde bei mir nur im Verteilerkasten platz haben. Länge Kabel wären dann etwa 15 Meter bis zur ersten LED.
Danke lg
Das kommt auf das Kabel drauf an, und ob die LEDs 12V oder 24V LEDs sind.
Ich habe stellenweise 4,5m LED Streifen mit 12V und einer Zuleitung von rund 20m über 1,5mm² Kupferader (keine Litze) abgeschlossen.
Über die lange Zuleitung hast du einen entsprechenden Spannungsabfall. D.h. je länger die Zuleitung (und kleiner der Leitungsquerschnitt), desto weniger Spannung kommt an (R = U / I). Und folglich leuchten die LEDs auch etwas dunkler.
Man kann dem mit folgenden Mitteln entgegen wirken:
Ich hab das für mich ausprobiert und bin zum Schluss gekommen:
24V LED Streifen (in der Menge und Helligkeit) war mir zu teuer (das mag heute anders aussehen).
Der Spannungsverlust über die fast 20m ist zwar da, aber der Helligkeitsunterschied ist für meinen Fall zu vernachlässigen.
Summa summarum: 15m sind möglich, wenn der Querschnitt passt. Achte aber auch darauf, dass du an eine 15m Zuleitung nicht gleich 15m LED Streifen hängst. Die Formel R = U / I hilft da ungemein. Leitungswiderstände („Wieviel Ohm hat eine 1,5mm² Leitung auf 30m (hin+rück: 15+15=30m)?“) kann man über Google nachschlagen/recherchieren.
Achte auch die Verlegeabstände (!!) zwischen 230V AC Leitungen und deinen 12 oder 24V DC Leitungen. Die VDE oder am besten der Elektriker deines Vertrauens hilft hier weiter.
Danke für die ausführliche Anwort! lg