Die letzten Tage ging es echt drunter und drüber. Nachdem wir nun die Hauskonstruktion vereinfacht hatten und eine neue Kalkulation in den Händen hielten waren wir etwas geschockt:Im ersten Angebot vom Dezember/Januar hatte man die Fundament und Erdarbeiten gehörig „verkalkuliert“. Jetzt sind es auch einmal sage und schreibe 206% mehr Kosten für die Erdarbeiten (die man vorher quasi gar nicht beachtet/berechnet hatte) und das Fundament mit Schotterung für die Einfahrt in die Garage. 206%??? Wie kann man sich denn so krass vertun? Das ist doch nicht das erste Haus das dort geplant und kalkuliert wird?
Nun. Das ist das eine. Das andere: Das neue Hausangebot ist billiger. Wie erhofft. Aber nur auf den ersten Blick: Im ersten Angebot waren die Klinkerarbeiten und das Material noch mit eingerechnet. Im zweiten fehlt das nun komplett. Des weiteren sind im zweiten Angebot Baustellenkran und Baustromverteiler nicht mehr aufgeführt, da das nun der Erd- und Fundamentbauer liefert. Zieht man vom ersten Angebot Klinker, Kran und Verteiler ab, so ist das zweite Angebot un sage und schreibe 6250 EUR teurer… Hallo? Wie kann das sein?
Nun. Das erste Angebot hatte Fehler und Lücken ohne Ende. Und war trotzdem nicht günstig. Wir waren dann nochmal dort und haben und den Sachverhalt erklären und vorrechnen lassen. Ignoriert man was im ersten Angebot abseits der Zahlen Inhaltlich drin stand, so ist die neue Kalkulation rund 15.000 EUR billiger. Ich muss das aber nochmal checken. Denn: Auf einmal ist die Hauswand nicht mehr mit einem 20cm Holzständer versehen, sondern mit einem 24cm. Angeblich reichen 20cm nicht um den gewünschten Isolationswert zu erreichen. Zudem muss noch die 4cm starke Elektroinstallationsebene isoliert werden. Dann wären wir bei insgesamt 28cm reiner Isolation + nochmal 3 Holzschichten (OSB-PLatten) á 12mm, sowie der Gipskartonplatte.
Ein befreundeter Bauherr baut nach ähnlichem Energiestandard und hat nur 20cm Holzständer. Jedoch kommen da 6cm Putzträgerplatte hinzu, welche bei uns nicht existent sein wird, da wir eine Klinkerfassade haben möchten.
Nun ja. Wir werden sehen. Am 17.04. haben wir auch einen Termin mit einem Energieberater. Da wird sich das Thema Heizung dann hoffentlich auch gleich mit klären.
Aber nochmal ein Punkt zum Thema „schlampige Arbeit“: Das neue Angebot enthält auch ein Angebot für die Fenster. Nun, was könnte hier schief laufen? Velleicht ein Zahlendreher: Ein Fenster zuviel oder zu wenig, ein Fenster zu klein oder zu groß. Nein. Falsch. Ganz falsch. Es ist alles vertreten: Zu kleine Fenster, zu wenige Fenster der Größe X, zu viele Fenster der Größe Y, zwei statt nur einer Terrassentür, zwei Raffstores zu viel, dafür zwei Rolläden zu wenig, … Wenn ich so arbeiten würde… Puuh. Ich glaube da hätte ich meine Probezeit nicht überstanden.
Aber gut. Der Bauherr muss sich in Geduld üben. Das wissen wir ja bereits. Aber wie ist der aktuelle Stand der Dinge? Guckst du hier:
- Die Erd- und Findamentarbeiten sind schweine teuer. Wir werden hier ein zweites Angebot einholen. Da warten wir noch auf die Adresse, die uns die Baufirma vermitteln will.
- Bzgl. der Fenster wird die Baufirma noch ein zweites Angebot einholen. Das erste Angebot betraf Gaulhofer Fenster. Das zweite wird WERU Fenster beinhalten. Technisch und Qualitativ angeblich sehr ähnlich.
- Für die Klinkerfassade habe ich die Angebotsanfrage schon vorgestern gestartet.
- Für den Estrich habe ich heute den Estrich-Leger unserer Wahl mit einem Angebot beauftragt. Ich hoffe die Preise die wir „gehört hatten“ stimmen einigermaßen.
- Mitte April haben wir ein Gespräch mit einem Energieberater der Verbraucherzentrale BaWü. Mal sehen was der spricht und rechnet.
- Das Thema „Bodenlag“ haben wir weitgehend geklärt. Es wird wohl hauptsächlich einen „Designbelag“ geben. Bäder werden gefließt. Küche bekommt wohl auch einen Designbelag. Der ist (für uns mit Connections) rund 4-10 mal billiger als Parkett (Eiche bis Bambus) und hat diverse Vorteile die die anderen Belagarten nicht bieten können.
- Gestern haben wir ein erstes Angebot für die Sanitär-Installation und -Austattung bekommen. Fehlt nur noch der Heizungsbauer.
- In 1-2 Wochen könnte es so weit sein, dass wir uns für den Bauplatz entscheiden müssen. Bis dahin werden wir nochmal bei der Bank versuchen vorzusprechen. Aber wie schon früher geschrieben: Nicht der Bauplatz ist das Problem, sondern die Kosten für’s Haus.
Alles in allem: Wir konnten schon einiges sparen. Werden so ca. 30k EUR im Vergleich zur letzten großen Kalkulation sein. Aber es wird wohl so ausgehen, dass wir diese Ersparnis auch irgendwo unterbringen werden… Wird ja immer alles teurer als man denkt.