Energiesparen durch Synergieeffekte

In letzter Zeit hat sich im Haus nicht allzu viel getan. Doch es gibt dennoch eine Kleinigkeit zu berichten. Doch dazu muss ich ein klein wenig ausholen:

Neue Häuser sind Bauart und EnEV-bedingt ja schon sehr „dicht“, weshalb oftmals eine Lüftungsanlage, auch bekannt als KWL / Kontrollierte Wohnraum Lüftung.

Bei der Wahl des Gerätes schaut man auf die Größe (reicht die Leistung für das Haus?), die Filter (kann man die selbst wechseln? Wie oft muss man die wechseln? Was kosten die Filter) und – sofern man es nicht vergisst – den Strombedarf des Geräts.

Spricht man die Bauherren auf das Thema Heimautomatisierung an, so wird das Thema oftmals mit den Kosten für so ein System beerdigt.

Ja, ein System wie KNX kostet erstmal Geld. Und primär bringt es erstmal „Komfort“. Aber wenn man es geschickt anstellt, hilft es sekundär auch beim Energiesparen.

Und hierfür möchte ich ein kleines Beispiel zeigen:

Unsere Lüftungsanlage läuft auf Stufe 3 von 8. Das reicht für uns aus um für frische Luft zu sorgen (habe ich mit zwei VOC Sensoren und einem Hygrometer geprüft). Auf diesem Lüftungslevel braucht die Anlage ca. 37.5 Watt.

Rechnet man das auf den Monate Januar hoch, so beläuft sich die Stromrechnung auf 27,9kWh. Bei einem Strompreis von sagen wir 24cent/kWh macht das knapp 6,70EUR Stromkosten pro Monat. Pro Jahr dann ca. 80EUR.

Das ist, wie ich finde, ein nicht unerheblicher Stromkostenanteil, rein für die Lüftungsanlage.

Nun, hat man ein KNX System (oder ein anderes, ähnlich flexibles System) im Haus, so kann man aus den diversen Sensoren und Schaltlogiken stromsparende Synergieeffekte nutzbar machen.

Wir haben bei uns z.B. die meisten Lichter im Haus über sogenannte Präsenzmelder (kurz PM, die sind ein wenig empfindlicher als „normale“ Bewegungsgmelder) gesteuert. Damit vergisst man eher weniger das Licht aus zu machen wenn man den Raum verlässt. ABER man kann damit auch nachvollziehen ob sich jemand im Haus befindet oder nicht.

So nutzen wir die PMs auch für die Lüftungsanlage: Wenn keine Bewegung im Haus registriert wird, wir die Lüftungsanlage abgeschaltet. Da Nachts – wenn alle schlafen – die PMs ebenfalls keine Bewegung registrieren, aber dennoch jemand im Haus ist, läuft ab 21:00 bis 08:00 ein Zeitprogramm. Kurzum:

Zwischen 21:00 Abends und 08:00 morgens ist die Lüftungsanlage auf Dauerbetrieb (Stufe 3 von 8) und in der restlichen Zeit ist das abhängig von der Präsenz im Haus.

Randnotiz: Man möge jetzt argumentieren, dass die Luft durch Ausdünstungen der Möbel etc. auch ohne Anwesenheit im Haus schlechter wird und man, wenn man heim kommt, vor schlechter Luft im Haus steht. Ich hab das wie gesagt mit VOC Sensoren und der eigenen Nase gemessen. Alles gut und im grünen Bereich. Man „riecht“ keinen Unterschied zwischen Dauer-AN und „Smart“-AN.

Im Monat Januar 2016 haben wir so, statt 27,9kWh bei einer „unsmarten Installation“ lediglich 20,88kWh Strom für die Lüftungsanlage benötigt. Das heisst, wir haben rund 187 Stunden (im Schnitt ca. 6h am Tag) lang die Lüftungsanlage abgeschaltet und damit rund 25% Strom gespart.

Im Monat spart das circa 1,70EUR, im Jahr dann immerhin rund 20,20EUR.

Für sich allein gesehen ist das nicht viel. Aber:

  1. Das ist nur ein Beispiel von vielen Möglichen für eine smarte Lösung.
  2. „Kleinvieh macht auch Mist“: 20EUR gespart sind 20EUR gespart.
  3. Die „Mehrkosten“ für diese Lösung belaufen sich auf einmalig rund 5EUR. Das ganze rechnet sich also bereits nach 3 Monaten (sofern KNX schon vorhanden).

Durch den Einsatz von VOC Sensoren, kann man sicherlich noch mehr als „nur“ 25% Energieeinsparung bei der Lüftungsanlage rausholen. Aber die Sensoren wollen auch bezahlt werden. Und da muss man dann 2x rechnen ob sich der „Aufwand“ rechnet.

Weitere Einsparideen:

  • Wenn man PV auf dem Dach hat: Geräte smart steuern in Bezug auf die aktuell vorhandene Sonnenenergie
  • Bei Fenster auf -> Lüftung aus (erfordert Fensterkontakte –> haben wir)
  • Intelligente Jalousiesteuerung, welche die solare Energie der Sonne durch die Scheiben optimal nutzt wenn es draußen kälter ist als drinnen („Sonnenstandsgeführte Lamellensteuerung unter Berücksichtigung der Raumtemperatur“ –> haben wir)
  • Präsenzgesteuerte Warmwasser-Zirkulationspumpen (wir haben keine Zirkulationsleitungen, da die Leitungswege eh schon so kurz sind, aber ein Freund macht das so)

Hob2Hood, powered by Arduino

Liest hier jemand regelmäßig mit und kann sich noch an den Artikel hier erinnern? Reverse Engineering: AEG Hob2Hood

Mittlerweile habe ich Teile (Arduino Nano, Relaisboards,…) aus Fernost bestellt (weil so schön günstig) und habe wie die letzten male auch, wochenlang warten müssen. Aber es eilt ja nicht …

Gestern kamen die letzten Teile (aus Deutschland) und der Zusammenbau konnte losgehen:

Mein Ziel: Keine extra Platine fertigen lassen, kein Lochraster: Alles zum „schrauben“. Deshalb gab es für den Arduino Nano eine Schraubterminal-Adapterplatine. Diese habe ich zusammen mit zwei Stück 4-Kanal-Relais-Boards in einem Gehäuse untergebracht das ich noch von einer anderen Bastelei über hatte.

Hier der erste (und wohl auch finale) Aufbau:IMG_20150511_230927

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Der Weru-ekey-Hack Part 2

Es hat eine Weile gedauert, aber nun ist es soweit: Ich bekomme den Namen desjenigen, der seinen Finger über den Scanner zieht auf den KNX Bus gesendet.

Mein persönlicher Dank geht an UweH aus dem KNX User Forum. Er war es der mit Oszi und viel Kreativität das meiste entschlüsselt hat.

Basierend auf seiner Implementierung für einen AVR Microcontroller, habe ich eine Java-Konsolenanwendung geschrieben, welche auf der einen Seite vom eKey den Finger liest, und auf der anderen Seite den Namen und/oder eine ID der zum Finger gehört auf den KNX Bus sendet:

ekey-decoder-log Weiterlesen

Erdwärmeheizung: Verbrauchsbeispiel

Am Wochenende wurde ich gefragt: „Na, was hast du jetzt in den kalten Monaten an Strom für deine Heizung gebraucht?“. So aus dem stehgreif konnte ich das nicht beantworten. Ich schreibe zwar die Zahlen der Zähler regelmäßig auf, aber auswendig hab ich das nicht im Kopf. Geplant ist zwar die ganzen Zähler im Zuge der Hausautomation automatisch auszuwerten und zu visualisieren, aber so weit bin ich noch nicht.

Bevor ich zu den Zahlen komme eins vorweg: Heizungen sind sehr individuell und lassen sich von Haus zu Haus nur schwer vergleichen. Der eine braucht mehr Warmwasser weil er per se länger duscht, der andere hat es in seinen Räumen gerne 1°C weniger warm als andere und der nächste hat noch die Geschirrspülmaschine und Waschmaschine am Warmwasser hängen (weil Warmwasseranschluss-taugliche Geräte). Und wiederum der nächste Heizt mit einem Holzofen noch ein wenig „für die gemütliche Kaminatmosphäre im Wohnzimmer“. Deshalb ist ein Vergleich äußerst schwer. Weiterlesen

Spaß mit VoIP an der Haustür

Das praktische – wenn man eine Türsprechanlage hat die VoIP beherrscht – ist, dass man damit viele tolle Spielereien umsetzen kann.

Unsere Türsprechanlage ist von 2n, einer tschechischen Firma die verhältnismäßig günstige VoIP Sprechanlagen am Markt hat. Vertrieben werden die Geräte von der deutschen Vertretung Keil Telecom. Gekauft habe ich aber, wie so vieles, bei Voltus.

Wie dem auch sei: Die Anlage war recht günstig und kann VoIP. Wenn nun ein Besucher vor der Haustür steht und „klingelt“, so wird über einen VoIP-Server (Asterisk) eine Telefonverbindung zu unserem im Wohnzimmer stehenden Telefon (ebenfalls ein VoIP Gerät) aufgebaut.

Nun gibt es drei Fälle die eintreten können:

  1. Keiner da …
    In diesem Fall würde die Sprechanlage nach Zeit x einfach aufgeben und dem vor der Tür stehenden mit einem Signalton signalisieren: „Da ging keiner ran. Ist wohl keiner da.
  2. Der Weg zur Tür ist kürzer als zum Telefon …
    Da wir kein „Treppenhaus“ haben das der Haustür vorgelagert ist, ist oftmals der Weg zur Tür kürzer als der zum Telefon. In diesem Fall klingelt es fleißig weiter bis der Timeout aus (1) eintritt. Das kann schnell nervig werden.
  3. Telefon ist greifbar …
    Es klingelt an der Tür –> Das Telefon klingelt. Man nimmt ab und kann mit einer DTMF-Folge die Tür öffnen (kann die 2n Anlage ab Werk).

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